Suche
Close this search box.

Humor ist eine ernste Sache. Ich las bereits einiges an Büchern, schaute mir Videos oder hörte mir Beiträge zu dem Thema an. Weiterhin verbrachte ich meine Zeit mit führenden Forschern in dem Bereich wie z.B. Willibald Ruch, Rolf Dieter Hirsch (unverwandt) oder Michael Tietze, merke allerdings für mich, dass ich trotz des Interessanten Themas regelmäßig mit meiner Konzentration zu kämpfen hatte. Humorforschung heißt wohl nicht, dass es auch kurzweilig rübergebracht werden kann.

Fakt ist jedenfalls, dass sich Humor an sich nur schwer erklären lässt. Es gibt einfach keine klare Definition dafür, was Humor wirklich ist und wie man ihn kategorisieren kann. Die Frage, ob ein Witz z.B. Humor ist, kann jeder für sich selbst beantworten, da es kein richtig oder falsch gibt. Für mich ist der große Unterschied zwischen Witz und Humor, dass ein Witz eher auch oberflächig sein kann/darf – also mehr eine Methode ist, während Humor schon eher eine Art Fähigkeit für mich darstellt. Aber so kann das (noch) jeder für sich entscheiden.

Vor einiger Zeit war ich mit einem Kumpel in Bremen unterwegs. Nach den ersten paar Bieren wurden wir albern und fanden so ziemlich alles lustig, was uns widerfuhr. Den heftigsten Zwerchfellmuskelkater bekam ich bei einem einfachen Bild von Dominik, wo ein einzelnes Augenbrauenhaar im Lichte des Lampenschirms aufhellte. Ich konnte nicht reden, trinken, geschweige denn atmen. Ich sabberte vor Lachen und massierte meinen schmerzenden Bauch in der Hoffnung, dass es bitte bald vorbei sein wird…so schönschrecklich war das!

Im Nachhinein versuchte ich dann die Situation zu analysieren. Warum war das denn jetzt so witzig? Was hat dazu geführt, dass wir noch tagelang diesen Lachanfall spüren konnten? Wie hat sich das aufgebaut? Geht so ein Quatsch thematisch nur zwischen uns? Ich finde genau da muss die Forschung ran!

Natürlich ist es toll, wenn die Gelotologie nach der Wirkung von Humor forscht, denn auch ich glaube fest daran, dass ein positiv, humorvoll eingestelltes Gemüt weniger krank und anfällig ist, als ein negatives.. Doch wie entsteht Humor? Ist das nicht eher interessant, weil es zur Gelotologie führt? Ich hätte gerne eine Art Konzept von Situationskomik in der Hand, denn solche Momente wie der in Bremen sind für mich zumindest unbezahlbar.

Solange es das nicht gibt, denke ich weiter darüber nach, wie solche Momente aufgebaut sind. In unserem Fall war es ein bissl der Alkohol, die gemeinsame Neigung zum Absurden und dem Fäkalhumor (ja, das ist ab jetzt eine eigene Kategorie!).

Vielleicht schreibe ich ein Buch darüber…

Danke

für diesen Abend, Domi

Schreibe einen Kommentar